Im ersten Teil ging es um Alkohol. Im zweiten Teil sind wir immer noch bei den Getränken: nämlich bei den zuckerhaltigen Getränken. Diese werden ebenfalls von vielen Leuten nicht als Kalorienquelle betrachtet.
Erst mal ein bisschen Hintergrundwissen: Der menschliche Körper besteht zu über 50 % aus Wasser. Im Durchschnitt kann man sagen, dass ein gesunder Erwachsener 2 Liter Wasser am Tag braucht (es gibt Erkrankungen, bei denen 2 Liter sogar zu viel sein können z. B. bei Herz- oder Nierenschwäche, wir bleiben aber jetzt erstmals beim Durchschnitt). Die meisten Menschen tun sich schwer, auf diese Menge zu kommen. Man ist zu beschäftigt im Alltag, hat meistens nichts zu Trinken dabei. Zum Mittagsessen wird schon mal 1 Glas getrunken, ein paar Kaffee während des Tages und den Rest dann evtl. abends, wenn man wieder zu Hause ist. So kommt man schwierig auf 2 Liter am Tag.
Sie können ganz leicht feststellen, ob sie im Flüssigkeitsdefizit sind oder nicht, nämlich an der Farbe des Urins. Ist dieser hellgelb, bemüht sich der Körper nicht, Flüssigkeit zurückzuhalten. Sie sind gut hydriert. Ist die Farbe dagegen eher dunkelgelb, sind sie Nieren am Einsparen von Flüssigkeit und versuchen, möglichst viel Wasser zurückzuhalten, weil im Körper der Wasseranteil zu niedrig ist. Einige Getränke wirken sogar wassertreibend wie z. B. Alkohol oder koffeinhaltige Getränke und machen den Urin heller, auch wenn Sie nicht so gut hydriert sind. Man trinkt zwar was, scheidet dann aber zum Schluss auch mehr aus. Deswegen freue ich mich immer darüber, wenn im Café zum Espresso auch ein Glas Wasser serviert wird. Damit kompensiert man etwas den Verlust durch das Koffein.
Allen, die abnehmen möchten, empfehle ich, nur kalorienarme bzw. kalorienfreie Getränke zu sich zu nehmen. Wenn Sie 2 Liter reines Wasser trinken, haben Sie keine Kalorien zugeführt. Das Wasser trägt aber zum Sättigungsgefühl bei und der Magen wird schneller voll. Es ist also eine gute Idee, vor dem Essen schon mal 2 Gläser Wasser zu trinken. Damit es nicht ganz so langweilig ist, können Sie ein Stück Zitrone ins Wasser tun und schon ist ein bisschen Geschmack mit dabei. Tee ohne Zucker oder Honig ist ebenfalls sehr kalorienarm und daher eine gute Alternative. Sollten Sie auf den Geschmack von Cola und Co. nicht verzichten wollen, trinken Sie mindestens die zuckerfreien Varianten.
Die Auswirkungen der Getränke auf den Kalorienhaushalt möchte ich durch ein Beispiel erläutern: Person A und Person B starten ein Experiment mit dem gleichen normalen Körpergewicht. Person A trinkt nur Wasser, nichts Kalorienhaltiges. Person B trinkt 1 Liter Wasser und 1 Liter Cola am Tag (oder einen beliebigen Saft usw.). In einem Liter Cola stecken etwa 420 kcal. Person B wird aber dadurch sehr wahrscheinlich nicht weniger essen. Hochgerechnet auf ein Jahr sind das insgesamt 365 x 420 kcal=153300 kcal zusätzlich im Vergleich zu Person A. Hört sich zwar viel an, aber wie kann man sich den Unterschied vorstellen? In dem man die Kalorien in Fett umrechnet. 1 kg Fett enthalten ca. 7000 kcal. 153300/7000=21,9 kg Fett. Natürlich ist es jetzt eine grobe Rechnung, trotzdem erstaunlich, nicht wahr? Person B macht alles identisch zu Person A, isst das Gleiche usw. Und zum Jahresende steht Person B mit grob 20 kg mehr da.
Sollten Sie auf die kalorienhaltigen Getränke noch nicht komplett verzichtet haben, ist es eine enorme Chance zur Verbesserung. Mir hat mal ein Patient erzählt, dass er etwa 10 kg abgenommen hat (ich kann mich leider nicht mehr an die genauen Angaben erinnern wie schnell usw.). Ich frage dann meistens gerne nach, wie er das erreicht hat. Und die Antwort war: Ich habe auf zuckerhaltige Getränke verzichtet. Einfach, oder? Es ist eine Entscheidung, die Sie sofort treffen können und die enorme Auswirkungen haben kann auf die gewünschte Gewichtsabnahme.
Als Übergangslösung können auf Cola Zero und Co. ausweichen, mit dem längerfristigen Ziel, nur Wasser zu trinken. An einem heißen Tag ist ein kaltes Glas Sprudelwasser mit einem Stück Zitrone ohnehin der beste Durstlöscher.
Σχόλια